Taijiquan ist eine alte chinesische Heilmethode, Meditationsform, Bewegungs- und Kampfkunst, in der langsame, sanfte und weiche Bewegungen in Verbindung mit einer ruhigen, entspannten Bauchatmung und innerer Achtsamkeit ausgeübt werden. Es kann ebenfalls der Persönlichkeitsentwicklung dienen. Besonders im Westen tritt der Kampfkunstaspekt häufig in den Hintergrund. Im modernen China wird Taijiquan in zumeist stark vereinfachter Form als Sport in den Parks der Städte praktiziert. Hier sieht man in den Morgen- und Abendstunden tausende Menschen beim Üben der Bewegungen.
Wu-Stil Taijiquan 吳式太極拳 ist nicht nur ein ausgezeichnetes Qigong-System, sondern auch eine in China hoch geachtete innere weiche Kampfkunst 武術 (Wushu) mit langer Tradition. Die vielen außergewöhnlichen Meister können unseren Lebensweg 道 (Dao) und die Kultivierung der Selbst-Natur inspirieren. Hierbei geht es letztendlich auch um die Überwindung der inneren Spaltung von Yin und Yang in uns Selbst um den inneren sowie äußeren Frieden mit unser eigenen Natur wiederzufinden.
„Die meditative innere Stille ist das Tor zu natürlichem Gewahrsein mitten in entspannter Bewegung“ Sifu Jürgen Meyer
Die Bewegungen des Taijiquan können, nachdem sie langsam gelernt wurden, in den Partnerübungen auch dynamisch und schnell angewendet werden. Im Wu-Stil Taijiquan in der Tradition nach Ma Jiangbao lernen wir, wie wir die innere Kraft (Qi) durch die Wirbelsäule und alle Gelenken locker und spiralförmig bewegen, so dass sich die Meridiane (Energiebahnen) immer mehr öffnen können. Mittels dieser Übungen kann sich ohne Anspannungen und Kraftaufwand die Energie (Qi) entwickeln. Geist, Seele und Körper werden geschmeidig und leicht beweglich. Der ganze Mensch ist entspannt und gleichzeitig doch hellwach. Der Atem kann frei fließen und das Qi durchströmt gleichmäßig alle Organe und Meridiane des Körpers.
Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist der Mensch gesund, wenn die Lebensenergie Qi frei im Körper zirkuliert. Die gegensätzlichen Energien von Yin und Yang kommen ins Gleichgewicht. Wir können eine tiefe Ausgeglichenheit und innere Zentriertheit erfahren, und folgen ganz natürlich den Prinzipien des Dao.
„Ist der Körper mit Himmel und Erde verbunden, das Qi im Dantian zentriert, kann durch Yi, die Natürlichkeit der Vorstellungskraft, der Körper sich mit Leichtigkeit bewegen“ Sifu Jürgen Meyer
Beim Wu-Stil Taijiquan nach Sifu Jürgen Meyer in der Linie von Meister Ma Jiangbao werden folgende Dinge gelehrt:
- vorbereitende Übungen Qigong
- Langsame Form (108 Bewegungen)
- Schnelle Form (108 Bewegungen)
- Säbel Form (Dāo 刀)
- Stock-/Lanzenform (Qiāng 枪)
- Schwertform (Jiàn 剑)
Anwendungen der Form:
- klebende Hände (Push-Hands, Tuishou 推手)
- schlagende Hände (Tai Chi Boxen)
Quellen: Meditation, Qigong, Kampfkunst und Taijiquan (Jürgen Meyer,2015), Taijiquan & Qigong (Jürgen Meyer,2016), Taiji-Qigong Wu-Stil (Jürgen Meyer, 2017) Tiefergehende Informationen und Literatur auf www.wu-taichi-saar.de.
Aktuell können in meinen Kursen in Trier Taiji-Qigong, Taijiquan – Langsame Form (Teil 1) und Einführung ins Tuishou-Partnertraining erlernt werden. Weiterführende Kurse, sowie Kursleiterausbildung Taijiquan und Neigong gibt es im Dao Zentrum Saar bei Sifu Jürgen Meyer unter www.wu-taichi-saar.de.